Wir zwei aus dem Weserbergland
© by Insa & Jörg Sartorius 2023

T

Tal

Geländeformation, die für die sportliche Betätigung des Mountainbikers

von ausschlaggebender Bedeutung ist. Vom Tal gehen seine

Unternehmungen aus, im Tal finden sie ihren Abschluss. Viele Biker

ziehen es daher vernünftiger Weise vor, gleich im Tal zu bleiben.

Technik

Sie feiert in Gestalt des Mountainbikers wieder mal einen Triumph über

die Natur. Glaubt der Biker. Aber manchmal schlägt die Natur zurück.

Schmerzhaft.

Test

Von Fachzeitschriften regelmäßig durchgeführte Prüfung neuer Bikes und

neuen Zubehörs, bei denen generell immer nur eines herauskommt: Das

Neue ist der absolute Über-Hammer, und das Zeug, das man gerade

selbst in der Garage oder im Keller stehen hat, bestenfalls für den

Sperrmüll geeignet.

Toter Punkt

Einziger Punkt, der sich, zeitlich gesehen, in die Länge ziehen lässt. Er

beginnt in der Regel etwa eine halbe Stunde nach Abfahrt und endet,

sobald der Biker seines trautes Heim wieder zu Gesicht bekommt.

tragen

Der sportliche Mountainbiker trägt sein Gefährt nicht, er sitzt drauf!

Ausnahmen sind nur in Extremsituationen zugelassen. Zum Beispiel beim

Durchqueren des Colorado River, der Eigernordwand oder der Sahara

östlich von Tamanrasset.

Training, mentales

Die geistliche Vorbereitung einer schwierigen Tour. In einer möglichst

bequemen Position, also etwa zu Hause im Sessel, ein Bierchen neben

sich, stellt man sich mit geschlossenen Augen sie schwierigsten Passagen

vor, bezwingt sie sozusagen geistig. Oft gelangt man danach zu dem

logischen Schluss, dass ein körperliches Bezwingen eigentlich gar nicht

mehr nötig ist. Man kann also die Augen ruhig geschlossen halten und

sich mit einem Nickerchen von den Strapazen erholen.

Training, pedales

Die letztlich doch unerlässliche körperliche Vorbereitung bikerischer

Unternehmungen. Dabei sollte jedoch mit den Kräften haushälterisch

umgegangen werden; braucht man sie doch für die spätere eigentliche

Tour. Am Besten hat sich das sogenannte Intervalltraining bewährt, bei

dem die körperliche Anstrengung immer wieder von Ruhepausen

unterbrochen wird. Besonders günstg auf die Kondition wirkt sich dabei

des Verhältnis fifty-fifty aus – also zum Beispiel: einen halben Kilometer

fahren, eine halbe Stunde pausieren.

Trial

Wenn einer mit seinem Bike ungeheuer geschickt und ziemlich langsam

über Steilstücke, Felsen und rutschigen Untergrund balanciert und wenn

jeder vorbeikommende Fußgänger ungefähr doppelt so schnell ist – dann

ist das Trial.

trinken

An der Art und Weise, wie der Biker sich währen seiner Tour der der

Trinkflasche bedient, lassen sich verschiedene Typen unterscheiden. Der

Extreme steigt dazu grundsätzlich nicht ab, ganz gleich, ob er up- oder

downhill unterwegs ist. Er reißt mit seiner Hand blitzschnell die Flasche

aus der Halterung und hält sie, während er ein Hindernis umkurvt, erst mal

zwischen den Zähnen. Dann, wieder unter Zuhilfenahme einer Hand, zieht

er mit den Zähnen den Verschluss herunter, Kopf nach hinten, kurzes

gurgeln, leichtes knallen, weil er derweil gegen ein Baumwurzel geprallt

ist, einiges von der kostbaren Flüssigkeit macht sich auf den Weg ins

Freie – und dann, wieder blitzschnell (der Extreme macht alles

blitzschnell), steckt er die Flasche in die Halterung zurück. Manchmal

auch daneben, aber das hat keine Bedeutung. Ergebnis: Ein Drittel der

entnommenen Flüssigkeit ist im Magen, ein weiteres auf dem Trikot, der

Rest düngt die Umwelt. Aber: Er hat keine Zeit verloren, und, vor allem: Er

ist nicht abgestiegen.Der Durchschnittsbiker steigt meist auch nicht ab,

sucht sich jedoch eine flache Stelle und nimmt hier, relativ ungestört von

Umwelteinflüssen, die Flüssigkeitsaufnahme vor.Und dann gibt es da

noch, es kann nicht verschwiegen werden, den Gemütlichen: Er steigt

grundsätzlich ab, nimmt sich sage und schreibe auch noch die Zeit, die

Aussicht zu genießen, und führt dann genüsslich die Flasche an die

Lippen. Manche sind sogar so aus der Art geschlagen, dass sie den darin

enthaltenen Tee auch noch mit Rum versetzt haben. Und findet sich

zufällig ein Wirtshaus am Weg, dann fährt er doch tatsächlich hin, steigt

ab, ruft die Bedienung und… ( der weitere Text wurde wegen Gefährdung

der Biker-Moral gestrichen). steiler, desto geiler“. Die jeweils bezwungene

Steigung wird in Prozent gerechnet. Erzählt der Biker seinen Freunden,

Bekannten und Kollegen davon, ist es durchaus legitim, im Interesse einer

eindrucksvollen Darstellung des Geleisteten, den bescheiden

angenommenen Prozenten noch die mittlere Tagestemperatur oder die

Schuhgröße des Bezwingers hinzuzurechnen.

zurück zurück
Insa & Jörg
© by Insa & Jörg Sartorius

T

Tal

Geländeformation, die für die sportliche Betätigung des

Mountainbikers von ausschlaggebender Bedeutung ist. Vom Tal gehen

seine Unternehmungen aus, im Tal finden sie ihren Abschluss. Viele

Biker ziehen es daher vernünftiger Weise vor, gleich im Tal zu bleiben.

Technik

Sie feiert in Gestalt des Mountainbikers wieder mal einen Triumph

über die Natur. Glaubt der Biker. Aber manchmal schlägt die Natur

zurück. Schmerzhaft.

Test

Von Fachzeitschriften regelmäßig durchgeführte Prüfung neuer Bikes

und neuen Zubehörs, bei denen generell immer nur eines

herauskommt: Das Neue ist der absolute Über-Hammer, und das

Zeug, das man gerade selbst in der Garage oder im Keller stehen hat,

bestenfalls für den Sperrmüll geeignet.

Toter Punkt

Einziger Punkt, der sich, zeitlich gesehen, in die Länge ziehen lässt.

Er beginnt in der Regel etwa eine halbe Stunde nach Abfahrt und

endet, sobald der Biker seines trautes Heim wieder zu Gesicht

bekommt.

tragen

Der sportliche Mountainbiker trägt sein Gefährt nicht, er sitzt drauf!

Ausnahmen sind nur in Extremsituationen zugelassen. Zum Beispiel

beim Durchqueren des Colorado River, der Eigernordwand oder der

Sahara östlich von Tamanrasset.

Training, mentales

Die geistliche Vorbereitung einer schwierigen Tour. In einer möglichst

bequemen Position, also etwa zu Hause im Sessel, ein Bierchen

neben sich, stellt man sich mit geschlossenen Augen sie schwierigsten

Passagen vor, bezwingt sie sozusagen geistig. Oft gelangt man

danach zu dem logischen Schluss, dass ein körperliches Bezwingen

eigentlich gar nicht mehr nötig ist. Man kann also die Augen ruhig

geschlossen halten und sich mit einem Nickerchen von den Strapazen

erholen.

Training, pedales

Die letztlich doch unerlässliche körperliche Vorbereitung bikerischer

Unternehmungen. Dabei sollte jedoch mit den Kräften haushälterisch

umgegangen werden; braucht man sie doch für die spätere eigentliche

Tour. Am Besten hat sich das sogenannte Intervalltraining bewährt, bei

dem die körperliche Anstrengung immer wieder von Ruhepausen

unterbrochen wird. Besonders günstg auf die Kondition wirkt sich

dabei des Verhältnis fifty-fifty aus – also zum Beispiel: einen halben

Kilometer fahren, eine halbe Stunde pausieren.

Trial

Wenn einer mit seinem Bike ungeheuer geschickt und ziemlich

langsam über Steilstücke, Felsen und rutschigen Untergrund

balanciert und wenn jeder vorbeikommende Fußgänger ungefähr

doppelt so schnell ist – dann ist das Trial.

trinken

An der Art und Weise, wie der Biker sich währen seiner Tour der der

Trinkflasche bedient, lassen sich verschiedene Typen unterscheiden.

Der Extreme steigt dazu grundsätzlich nicht ab, ganz gleich, ob er up-

oder downhill unterwegs ist. Er reißt mit seiner Hand blitzschnell die

Flasche aus der Halterung und hält sie, während er ein Hindernis

umkurvt, erst mal zwischen den Zähnen. Dann, wieder unter

Zuhilfenahme einer Hand, zieht er mit den Zähnen den Verschluss

herunter, Kopf nach hinten, kurzes gurgeln, leichtes knallen, weil er

derweil gegen ein Baumwurzel geprallt ist, einiges von der kostbaren

Flüssigkeit macht sich auf den Weg ins Freie – und dann, wieder

blitzschnell (der Extreme macht alles blitzschnell), steckt er die

Flasche in die Halterung zurück. Manchmal auch daneben, aber das

hat keine Bedeutung. Ergebnis: Ein Drittel der entnommenen

Flüssigkeit ist im Magen, ein weiteres auf dem Trikot, der Rest düngt

die Umwelt. Aber: Er hat keine Zeit verloren, und, vor allem: Er ist nicht

abgestiegen.Der Durchschnittsbiker steigt meist auch nicht ab, sucht

sich jedoch eine flache Stelle und nimmt hier, relativ ungestört von

Umwelteinflüssen, die Flüssigkeitsaufnahme vor.Und dann gibt es da

noch, es kann nicht verschwiegen werden, den Gemütlichen: Er steigt

grundsätzlich ab, nimmt sich sage und schreibe auch noch die Zeit,

die Aussicht zu genießen, und führt dann genüsslich die Flasche an

die Lippen. Manche sind sogar so aus der Art geschlagen, dass sie

den darin enthaltenen Tee auch noch mit Rum versetzt haben. Und

findet sich zufällig ein Wirtshaus am Weg, dann fährt er doch

tatsächlich hin, steigt ab, ruft die Bedienung und… ( der weitere Text

wurde wegen Gefährdung der Biker-Moral gestrichen). steiler, desto

geiler“. Die jeweils bezwungene Steigung wird in Prozent gerechnet.

Erzählt der Biker seinen Freunden, Bekannten und Kollegen davon, ist

es durchaus legitim, im Interesse einer eindrucksvollen Darstellung

des Geleisteten, den bescheiden angenommenen Prozenten noch die

mittlere Tagestemperatur oder die Schuhgröße des Bezwingers

hinzuzurechnen.