Wir zwei aus dem Weserbergland
© by Insa & Jörg Sartorius 2023

G

Gänge

Sie machen das Mountainbike erst zu dem, was es ist: ein allen

Situationen und Steigungen gewachsenes Gefährt, dem durch

Daumendruck der jeweils passende unter 21 Gängen zugeordnet wird

(wenn nicht Invers-Schaltung). Das Problem liegt nur darin, diesen genau

passenden zu finden; immer wieder hört man von Bikern, die sich

verschaltet haben und dadurch mitten im Aufstieg zum Kilimandscharo

oder Aconcagua steckengeblieben sind. Dabei ist das doch alles so

einfach! Man muss nur wissen, dass man vorne ein dreifaches Kettenblatt

(zum Beispiel 28/38/48) und hinten einen Siebener-Zahnkranz (13/30) hat,

außerdem sollte man die Gänge kennen, die sich überschneiden, weil das

gleiche Übersetzungsverhältnis herauskommt, und auch die, die man

besser nicht schaltet, weil die Kette dann diagonal läuft und sich schnell

abnutzt. Der Biker, der über Stock und Stein bergwärts strebt, muss also

geschnallt haben, dass das 28er Blatt mit einem 15er Ritzel ungefähr den

gleichen Vortrieb ergibt wie das 38er mit dem 20er oder das 48er mit dem

26er. Wobei er sich gleichzeitig im klaren darüber zu sein hat, dass er die

Übersetzung 28/15 ebenso wie die 28/13 und die 48/26 besser gar nicht

schaltet, weil das der Kette schadet. Auch bei 28/17, 38/23 und 48/30

kommt fast das gleiche heraus. Wobei er allerdings 48/30 vermeiden sollte

(KETTE!!), ebenso wie 48/26. Ist doch alles ganz einfach oder? Unterm

Strich kommen dabei, bei 21 nominellen, 12 wirklich verwendbare Gänge

heraus. Aber das ist doch schon was! Und im Übrigen soll ja bald die 30-

Gänge-Schaltung kommen, und dann wird alles noch viel einfacher….

Gasthof

Nahrungsversteilungsstelle, die der echte Bike-Freak fürchtet wie der

Teufel das Weihwasser. Werden dort doch Speisen und Getränke

abgegeben, die, vor allem nach zwanzig schweißtreibenden Kilometern,

enorm gut schmecken, schwer im Magen liegen und was die Getränke

betrifft, schnell ins Blut übergehen. Die Folge ist ein angenehm warmes,

sattes Leckt-mich-doch-alle-am-A.-Gefühl, das auch den dynamischsten

Biker in einen gemütlich strampelnden Sonntagsradler verwandelt. Es soll

allerdings auch Mountainbike-Besitzer geben, die gerade einen solchen

Tour-Abschluss für den Höhepunkt ihres Unternehmens halten.

Geier

Die einen kreisen überm Gebirge und lauern auf Biker, die beim Betrieb

ihres Gerätes den sicheren Untergrund verlassen haben, die anderen

kreisen über der Stadt und lauern auf Biker, die beim Kauf ihres Gerätes

den sicheren Kontostand verlassen haben.

Geist

Er ist bekanntlich willig, aber das Fleisch… Mann O Mann!

Geländegängig

Jeder Biker sollte es sein. Nur so kann er es schaffen, sein Bike wieder in

gewohnte Gegenden zu schieben.

Gelegenheitskauf

Er heißt so, weil dies für den Verkäufer die letzte Gelegenheit ist, das Ding

loszuwerden, bevor es auseinanderfällt.

Gelenke

Im Gegensatz zu den beweglichen Bike-Teilen kann man sie nicht

schmieren. Und das rächt sich eines Tages…

Gene

Von der Haarfarbe bis zur Schuhgröße, vom Intelligenzquotienten bis zum

Durchhaltevermögen – alles ist in den Genen festgelegt. Wenn wir also

schon auf halber Strecke schlappmachen oder bei Abfahrten das große

Zittern kriegen, so können wir im Grunde gar nichts dafür. Schuld sind nur

unsere Gene, in denen ist das so festgelegt.

Gepäckträger

Was soll dieser Begriff hier Überhaupt?? Ist das ein Buch für Biker oder

Gruftis? Gepäckträger!! Womöglich noch mit Picknickkorb obendrauf!

Nein, also wirklich!

Geschwindigkeit

Sie ist, wie schon Einstein herausfand, relativ. Demzufolge sollte man sich

keine Gedanken machen, wenn ein anderer Biker an einem vorbeizieht,

denn es ist anzunehmen, dass ihm relativ bald die Luft ausgeht.

Gesundheit

Biken ist, darüber sind sich alle einig, sehr gut für die Gesundheit. Denn

man muss schon enorm gesund sein, um alles durchstehen zu können.

Gewicht

1. Des Mountainbikes: Steht in direktem Zusammenhang mit dem Preis.

Jedes Kilo weniger muss teuer bezahlt werden.

2. Des Mountainbikers: Steht in direktem Zusammenhang mit dem Preis.

Jedes Kilo mehr muss teuer bezahlt werden.

Gipfel

Höchster Punkt eines Berges, in der Regel mit einem sogenannten

Gipfelkreuz versehen. Es wurde errichtet, um den heraufgekeuchten

Bikern das Anlehnen ihres Geräts und das Sprechen eines kurzen

Stoßgebets vor der Abfahrt zu ermöglichen.

Gleichgewicht

Man dachte eigentlich immer, man könnte es problemlos halten. Bis man

das Mountainbike kaufte und die erste kleinere Tour unternahm.

Gravitation

Die Anziehungskraft, die von allen Himmelskörpern ausgeht, bei der Erde

Schwerkraft genannt. Entdeckt hat sie Sir Isaac Newton, der so zum

Erfinder des Downhill-Race wurde. Denn ohne Schwerkraft würden wir

sonst wohin fahren, nur nicht abwärts. Ist doch logisch, oder??

Grillen

1. Lautstarke Tierchen, die einem früher mit ihrem Gezirpe auf die Nerven

gingen. Dank moderner landwirtschaftlicher

Insektenvernichtungsmittel herrscht jetzt endlich Ruhe.

2. Fleischzubereitung unter starker Rauchentwicklung, die oft den

Abschluss einer Bike-Tour bildet. Sie hat zwei Vorteile: Einmal

kann man wegen des Gewichts der dazu nötigen Gerätschaften nur in

flachem Gelände fahren, und zum zweiten braucht man sich bei der

Nahrungsmittelauswahl keine große Mühe zu geben; es schmeckt eh alles

nach Ruß.

Großstadt

Für Mountainbikes besonders geeignetes Revier. Diese Feststellung

ergibt sich zweifelsfrei aus der Tatsache, dass dort weit mehr dieser

geländegängigen Zweiräder unterwegs sind als in der freien Natur.

Gummi

Der Biker führt ihn in der Regel in Form von Schlauch, Reifen und

Bremsgummi mit sich. Ob er ihn auch noch in anderer Form mit sich führt,

hängt von seiner Begleitung und von seinem Ziel ab.

zurück zurück
Insa & Jörg
© by Insa & Jörg Sartorius

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Gänge

Sie machen das Mountainbike erst zu dem, was es ist: ein allen

Situationen und Steigungen gewachsenes Gefährt, dem durch

Daumendruck der jeweils passende unter 21 Gängen zugeordnet wird

(wenn nicht Invers-Schaltung). Das Problem liegt nur darin, diesen

genau passenden zu finden; immer wieder hört man von Bikern, die

sich verschaltet haben und dadurch mitten im Aufstieg zum

Kilimandscharo oder Aconcagua steckengeblieben sind. Dabei ist das

doch alles so einfach! Man muss nur wissen, dass man vorne ein

dreifaches Kettenblatt (zum Beispiel 28/38/48) und hinten einen

Siebener-Zahnkranz (13/30) hat, außerdem sollte man die Gänge

kennen, die sich überschneiden, weil das gleiche

Übersetzungsverhältnis herauskommt, und auch die, die man besser

nicht schaltet, weil die Kette dann diagonal läuft und sich schnell

abnutzt. Der Biker, der über Stock und Stein bergwärts strebt, muss

also geschnallt haben, dass das 28er Blatt mit einem 15er Ritzel

ungefähr den gleichen Vortrieb ergibt wie das 38er mit dem 20er oder

das 48er mit dem 26er. Wobei er sich gleichzeitig im klaren darüber zu

sein hat, dass er die Übersetzung 28/15 ebenso wie die 28/13 und die

48/26 besser gar nicht schaltet, weil das der Kette schadet. Auch bei

28/17, 38/23 und 48/30 kommt fast das gleiche heraus. Wobei er

allerdings 48/30 vermeiden sollte (KETTE!!), ebenso wie 48/26. Ist

doch alles ganz einfach oder? Unterm Strich kommen dabei, bei 21

nominellen, 12 wirklich verwendbare Gänge heraus. Aber das ist doch

schon was! Und im Übrigen soll ja bald die 30-Gänge-Schaltung

kommen, und dann wird alles noch viel einfacher….

Gasthof

Nahrungsversteilungsstelle, die der echte Bike-Freak fürchtet wie der

Teufel das Weihwasser. Werden dort doch Speisen und Getränke

abgegeben, die, vor allem nach zwanzig schweißtreibenden

Kilometern, enorm gut schmecken, schwer im Magen liegen und was

die Getränke betrifft, schnell ins Blut übergehen. Die Folge ist ein

angenehm warmes, sattes Leckt-mich-doch-alle-am-A.-Gefühl, das

auch den dynamischsten Biker in einen gemütlich strampelnden

Sonntagsradler verwandelt. Es soll allerdings auch Mountainbike-

Besitzer geben, die gerade einen solchen Tour-Abschluss für den

Höhepunkt ihres Unternehmens halten.

Geier

Die einen kreisen überm Gebirge und lauern auf Biker, die beim

Betrieb ihres Gerätes den sicheren Untergrund verlassen haben, die

anderen kreisen über der Stadt und lauern auf Biker, die beim Kauf

ihres Gerätes den sicheren Kontostand verlassen haben.

Geist

Er ist bekanntlich willig, aber das Fleisch… Mann O Mann!

Geländegängig

Jeder Biker sollte es sein. Nur so kann er es schaffen, sein Bike

wieder in gewohnte Gegenden zu schieben.

Gelegenheitskauf

Er heißt so, weil dies für den Verkäufer die letzte Gelegenheit ist, das

Ding loszuwerden, bevor es auseinanderfällt.

Gelenke

Im Gegensatz zu den beweglichen Bike-Teilen kann man sie nicht

schmieren. Und das rächt sich eines Tages…

Gene

Von der Haarfarbe bis zur Schuhgröße, vom Intelligenzquotienten bis

zum Durchhaltevermögen – alles ist in den Genen festgelegt. Wenn

wir also schon auf halber Strecke schlappmachen oder bei Abfahrten

das große Zittern kriegen, so können wir im Grunde gar nichts dafür.

Schuld sind nur unsere Gene, in denen ist das so festgelegt.

Gepäckträger

Was soll dieser Begriff hier Überhaupt?? Ist das ein Buch für Biker

oder Gruftis? Gepäckträger!! Womöglich noch mit Picknickkorb

obendrauf! Nein, also wirklich!

Geschwindigkeit

Sie ist, wie schon Einstein herausfand, relativ. Demzufolge sollte man

sich keine Gedanken machen, wenn ein anderer Biker an einem

vorbeizieht, denn es ist anzunehmen, dass ihm relativ bald die Luft

ausgeht.

Gesundheit

Biken ist, darüber sind sich alle einig, sehr gut für die Gesundheit.

Denn man muss schon enorm gesund sein, um alles durchstehen zu

können.

Gewicht

1. Des Mountainbikes: Steht in direktem Zusammenhang mit dem

Preis. Jedes Kilo weniger muss teuer bezahlt werden.

2. Des Mountainbikers: Steht in direktem Zusammenhang mit dem

Preis. Jedes Kilo mehr muss teuer bezahlt werden.

Gipfel

Höchster Punkt eines Berges, in der Regel mit einem sogenannten

Gipfelkreuz versehen. Es wurde errichtet, um den heraufgekeuchten

Bikern das Anlehnen ihres Geräts und das Sprechen eines kurzen

Stoßgebets vor der Abfahrt zu ermöglichen.

Gleichgewicht

Man dachte eigentlich immer, man könnte es problemlos halten. Bis

man das Mountainbike kaufte und die erste kleinere Tour unternahm.

Gravitation

Die Anziehungskraft, die von allen Himmelskörpern ausgeht, bei der

Erde Schwerkraft genannt. Entdeckt hat sie Sir Isaac Newton, der so

zum Erfinder des Downhill-Race wurde. Denn ohne Schwerkraft

würden wir sonst wohin fahren, nur nicht abwärts. Ist doch logisch,

oder??

Grillen

1. Lautstarke Tierchen, die einem früher mit ihrem Gezirpe auf die

Nerven gingen. Dank moderner landwirtschaftlicher

Insektenvernichtungsmittel herrscht jetzt endlich Ruhe.

2. Fleischzubereitung unter starker Rauchentwicklung, die oft den

Abschluss einer Bike-Tour bildet. Sie hat zwei Vorteile: Einmal

kann man wegen des Gewichts der dazu nötigen Gerätschaften nur in

flachem Gelände fahren, und zum zweiten braucht man sich bei der

Nahrungsmittelauswahl keine große Mühe zu geben; es schmeckt eh

alles nach Ruß.

Großstadt

Für Mountainbikes besonders geeignetes Revier. Diese Feststellung

ergibt sich zweifelsfrei aus der Tatsache, dass dort weit mehr dieser

geländegängigen Zweiräder unterwegs sind als in der freien Natur.

Gummi

Der Biker führt ihn in der Regel in Form von Schlauch, Reifen und

Bremsgummi mit sich. Ob er ihn auch noch in anderer Form mit sich

führt, hängt von seiner Begleitung und von seinem Ziel ab.